Steigende Mieten: Warum ist es sinnvoll, Eigenheimbesitzer zu werden?
Der Referenzzinssatz für Mieten in der Schweiz wurde zum ersten Mal seit seiner Einführung im Jahr 2008 angehoben, was zu einem deutlichen Anstieg der Bestandsmieten in der Schweiz führte. Diese Nachricht löste bei vielen Mietern Inflationsängste aus und veranlasste sie dazu, die Möglichkeit Eigentümer zu werden, neu zu prüfen.
Warum steigen die Mieten in der Schweiz?
Das Bundesamt für Wohnungswesen (BWO) gibt viermal jährlich den durchschnittlichen Hypothekarzins und den darauf basierenden Referenzzinssatz für Mietverhältnisse bekannt.
Am 2. Juni 2023 kündigte das BWO aufgrund der jüngsten Zinserhöhungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) eine Erhöhung des Referenzzinssatzes von 1,25 % auf 1,5 % an. Da viele Mietverträge an diesen Referenzzinssatz gekoppelt sind, gibt diese Erhöhung den Vermietern das Recht, die Mieten für auch für diese bestehenden Mietverträge zu erhöhen.
Neben der Erhöhung des Referenzzinssatzes tragen auch andere Faktoren zum Anstieg der Mieten (v.a. Marktmieten) in der Schweiz bei, wie z. B:
- Die Inflation
- Die Wohnungsknappheit
- Die Fluktuation der Mieter (Häufigkeit der Wohnungswechsel)
- Das Bevölkerungswachstum
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Ist mit weiteren Mietzins Steigerungen zu rechnen?
Nach Angaben des BWO ist kurzfristig mit einem weiteren Anstieg des Referenzzinssatzes um 0,25 Prozentpunkte zu rechnen. Bei vielen Banken ist man der Ansicht, dass der Referenzzinssatz bis 2025 sogar auf bis zu 2% steigen könnte.
Diese Prognosen sind jedoch mit Vorsicht zu genießen, da viele Einflussfaktoren berücksichtigt werden müssen, wie zum Beispiel die Leitzinsen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) oder die Entwicklungen der SWAP-Sätze und des Hypothekenmarktes.
Mieter oder Eigentümer, was ist der Unterschied bei den Kosten?
In diesem Zusammenhang stellen sich viele Menschen die entscheidende Frage: Ist es günstiger, Mieter oder Eigentümer zu sein?
Nehmen wir als Beispiel eine 3,5-Zimmer-Wohnung in Zürich, deren Kauf Fr. 1.400.000 kosten würde*. Für die gleiche Wohnung könnte die Jahresnettomiete mindestens Fr. 36'000 pro Jahr betragen, also 3'000 Franken pro Monat*. Um diese Immobilie zu erwerben, nimmt der Eigentümer bei einer Standardfinanzierung für den Hauptwohnsitz eine Hypothekarschuld von rund Fr. 1.100.000 auf, was rund 80 % des Immobilienpreises entspricht.
Als Mieter betragen die (Miet-)Kosten 3.3 % des Darlehensbetrags (36.000 / 1.100.000). Verglichen mit einem 10-jährigen Hypothekenzins von 2,5 % Anfang Juni (Kosten von Fr. 27`500) wäre es also günstiger, Eigentümer dieser Wohnung zu werden.
Hinzu kommen weitere Vorteile, von welchen ein Immobilienbesitzer profitieren kann:
- Die Renditechance einer langfristigen Wertsteigerung der Immobilie.
- Die Sicherheit und der Komfort der eigenen vier Wände.
- Die Freiheit, selbst über Ausbau und Renovierung entscheiden zu können.
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Wo bekomme ich Unterstützung für meine Entscheidung?
Ob Sie eine Immobilie kaufen können oder weiterhin zur Miete wohnen sollten, hängt von Ihrer finanziellen Situation, Ihren langfristigen Zielen und Ihren persönlichen Präferenzen ab.
Hier kommen unsere Finanzierungsberater/innen ins Spiel. Sie helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung und ermitteln Ihre persönliche Kaufkraft.
Außerdem erläutern Sie die verschiedenen Hypothekarmodelle und berücksichtigen allfällige steuerliche Fallstricke.
Zu einer umfassenden Finanzierungsberatung gehört auch die Risikoanalyse. Hierbei werden die finanziellen Mittel nach einem Todesfall, bei Erwerbsunfähigkeit oder im Ruhestand berechnet und darauf basierend erhalten Sie Unterstützung bei der Auswahl der optimalen Strategie.
Mit unserem Online-Rechner können Sie eine Finanzierungs-Simulation durchführen, um sich ein genaues Bild von den Kosten, monatlichen Raten und Bedingungen zu machen, die mit dem Kauf einer Immobilie verbunden sind.
Ist es für mich günstiger, Eigenheimbesitzer zu werden?
*Die Daten wurden auf der Grundlage von Suchergebnissen für 3,5-Zimmer-Wohnungen zur Miete und zum Kauf in Zürich im Juni 2023 berechnet.