Pensionierung und Hypothek: Wie Sie sich gut vorbereiten

Der Ruhestand stellt einen bedeutenden Lebensabschnitt dar, der oft mit einem drastisch tieferen Einkommen verbunden ist. Für viele Eigenheimbesitzer bringt dieser Übergang eine grosse Unsicherheit mit sich: Werde ich meine Hypothek weiterhin bezahlen können? Diese Phase erfordert eine sorgfältige Vorbereitung, denn die Tragbarkeitskriterien ändern sich im AHV-Alter massgeblich. Ohne langfristige Vorbereitung können Wohneigentümer in eine schwierige finanzielle Lage geraten und im schlimmsten Fall gezwungen sein, ihr Haus zu verkaufen, weil sie die finanzielle Belastung nicht mehr tragen können. Die folgenden Tipps helfen dabei, die Anforderungen rechtzeitig zum Antritt der Rente zu erfüllen, um diesen Übergang stressfrei zu meistern.

Hypothek und Rente: ein wiederkehrendes Thema

Viele Wohneigentümer, die kurz vor dem Eintritt ins AHV-Alter stehen, sorgen sich um ihre finanzielle Lage. Kreditgeber bewerten die Tragbarkeit einer Hypothek anhand von Einkommen und Vermögen, doch im Ruhestand sinkt das Einkommen meist erheblich – im Durchschnitt auf etwa 60 % des letzten Bruttoeinkommens. Dies kann die Chancen mindern, eine bestehende Hypothek zu verlängern oder eine neue zu erhalten. Banken rechnen nämlich nicht mit dem realen Zinssatz, sondern mit dem fiktiven, höheren kalkulatorischen Zinssatz von etwa 5 % und erwarten, dass die jährlichen Hypothekenkosten (Zinsen sowie Unterhalts- und Nebenkosten) ein Drittel des Gesamteinkommens nicht überschreiten. Dies soll sicherstellen, dass die Hypothek auch bei einem möglichen Zinsanstieg bezahlt werden kann. Diese Berechnungsweise gilt auch für Personen im Pensionsalter.

Entscheidet man sich, die Immobilie zu behalten, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Hypothek nach der Pensionierung erneuert werden muss, was problematisch sein kann. Viele Eigentümer befürchten, die Hypothekenzahlungen nicht mehr leisten zu können oder die Bedingungen für eine Finanzierung nicht mehr zu erfüllen. Besonders beunruhigend ist dies, weil viele Seniorinnen und Senioren sich darauf freuen, die freie Zeit daheim zu verbringen, verbunden mit dem guten Gefühl, mit der eigenen Immobilie gut vorgesorgt zu haben. Eine rechtzeitige Vorbereitung auf diesen Übergang ist daher sehr wichtig, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.

Sparen: Wer früh beginnt, gewinnt!

Grundsätzlich gilt: Je früher in die Altersvorsorge investiert wird, desto besser. Wer frühzeitig beginnt, profitiert langfristig – selbst geringere Einzahlungsbeträge können zu einem deutlich grösseren Sparguthaben führen. Bereits ab Berufsbeginn für die Rente zu sparen, ist daher entscheidend, um finanzielle Stabilität im Ruhestand sicherzustellen. Die ersten beiden Säulen der Schweizer Altersvorsorge (AHV und Pensionskasse) decken oft nur einen Teil des gewohnten Einkommens ab, weshalb die 3. Säule (3a und 3b) eine wichtige Ergänzung darstellt. Wer schon heute regelmässig in die 3. Säule einzahlt, sichert nicht nur seine Zukunft ab, sondern geniesst auch jetzt schon Steuervorteile. Darüber hinaus helfen Einzahlungen in die 2. Säule (berufliche Vorsorge/BVG), Vorsorgelücken zu schliessen und erhöhen so die Rentenleistungen, während sie gleichzeitig die Steuerbelastung verringern.

Finanzierung schon mit 50 Jahren planen

Als Eigenheimbesitzer sollten Sie sich frühzeitig mit Ihrer finanziellen Situation nach der Pensionierung befassen – idealerweise bereits ab 50 Jahren, spätestens jedoch mit 55 Jahren. In diesem Alter ist es wichtig, eine gründliche Analyse der eigenen finanziellen Situation vorzunehmen und zukünftige Szenarien im Hinblick auf das verringerte Einkommen nach der Pensionierung zu berücksichtigen. Vergleichen Sie dazu den geschätzten Rentenbetrag (AHV + Pensionskasse) mit den erwarteten kalkulatorischen Wohnkosten. Das Verhältnis sollte mindestens 3:1 betragen. Diese Planung ermöglicht es, frühzeitig Massnahmen zu ergreifen, um Risiken zu verringern und sicherzustellen, dass man weiterhin sorgenfrei im eigenen Haus leben kann.

Einige Tipps, damit die Rechnung auch im Alter aufgeht

a. Die Hypothek vor dem 65. Lebensjahr reduzieren

Um die finanzielle Belastung im Ruhestand zu verringern, wird oft empfohlen, bereits während der Erwerbsjahre mit der vorzeitigen Amortisation der Hypothek zu beginnen. Die direkte Amortisation bedeutet, einen Teil der Schulden abzuzahlen, was die Zinskosten senkt und die Tragbarkeit verbessert. Alternativ bietet sich die indirekte Amortisation an, bei der Einzahlungen in ein Vorsorgekonto (Säule 3a) erfolgen, während die Hypothek bestehen bleibt. Im Rentenalter kann das angesparte Kapital dann zur vollständigen oder teilweisen Amortisation der Hypothek verwendet werden. Ziel dieser Strategie ist es, die Schuldenlast rechtzeitig zu verringern, bevor das Einkommen sinkt. Dabei sollte man jedoch nur das Notwendige amortisieren und nicht um jeden Preis das Maximum anstreben. Denn das zur Amortisation eingesetzte Kapital steht für unvorhergesehene Ausgaben rund um die Immobilie, wie etwa den Ersatz der Heizung oder des Dachs, nicht mehr zur Verfügung.

b. Den Hypothekarvertrag überprüfen

Es ist ebenfalls ratsam, einige Jahre vor der Pensionierung die eigene Hypothekensituation zu analysieren. Manche Hypothekarverträge sind flexibler als andere, und es kann vorteilhaft sein, die Bedingungen mit der Bank neu zu verhandeln. Eine langfristige Festhypothek könnte stabilere und voraussehbare Bedingungen bieten. Eigentümer können auch von einer variablen Hypothek auf eine Festhypothek umsteigen, um sich vor möglichen Zinssteigerungen zu schützen – insbesondere, wenn die Märkte volatiler werden. Ab 75 Jahren empfiehlt es sich jedoch, nur noch Festhypotheken mit kürzeren Laufzeiten abzuschliessen, um flexibler zu bleiben und das Risiko einer schweren Erbteilung zu vermeiden. Einige Banken fordern sogar die vorzeitige Auflösung, wenn der Eigentümer stirbt, was teuer werden kann.

c. Einkommensquellen diversifizieren

Achten Sie frühzeitig darauf, dass keine Vorsorgelücken entstehen oder grösser werden, indem Sie Ihre Sparrate erhöhen und sich beispielsweise in die Pensionskasse einkaufen und so künftige Rentenzahlungen erhöhen. Obwohl die AHV und die Pensionskasse die Haupteinkommensquellen für Rentner darstellen, kann es hilfreich sein, weitere Einkommensquellen zu haben, um finanzielle Stabilität zu sichern. Investitionen in diversifizierte Finanzprodukte wie Anleihen, Aktien oder Mietobjekte können eine gute Langzeitstrategie darstellen. Sie ermöglichen zusätzliche Einnahmen zur Entlastung der Hypothekarkosten. Ein ausgewogenes Anlageportfolio könnte auch den Einkommensrückgang ausgleichen und im Bedarfsfall grössere Flexibilität bieten. Manche Eigentümer entscheiden sich auch, einen Teil ihres Hauses (Zimmer, separate Wohnung) zu vermieten, um zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

d. Alternative Lösungen prüfen

In manchen Fällen, in denen die Hypothek mit den Renten nicht tragbar ist, können alternative Lösungen sinnvoll sein. Eine Möglichkeit ist der Verkauf auf Leibrente: Dabei erhält der Rentner ein Einkommen sowie Kapital und kann dennoch in seinem Zuhause wohnen bleiben. Anstatt die Immobilie zu verkaufen, können Eigentümer diese auch an nahe Verwandte übertragen und dabei ein Wohn- oder Nutzungsrecht sichern. Diese Option funktioniert wie ein Mietvertrag: Man bleibt in den eigenen vier Wänden, überträgt jedoch Rechte am Eigentum teilweise oder vollständig auf die Kinder. Eine weitere Lösung könnte sein, das Haus gegen eine Wohnung einzutauschen, zum Beispiel, weil die Kinder ausgeflogen sind oder der Ehepartner gestorben ist. Durch den Umzug in ein kleineres und kostengünstigeres Objekt sinken die Hypothekenkosten oder die Schulden entfallen ganz. Ein solcher Wechsel muss jedoch gut vorbereitet sein, da der Übergang heikel werden kann, wenn Verkauf und Kauf nicht gleichzeitig stattfinden und die Hypothek nicht auf das neue Objekt übertragen werden kann.

Jetzt sind Sie dran!

Es zeigt sich, dass die frühzeitige Planung der Pension wichtig für einen ruhigen, sorgenfreien Lebensstandard im Rentenalter ist. Immobilienbesitzer sollten ihre finanzielle Tragbarkeit frühzeitig analysieren – idealerweise etwa 15 Jahre vor dem geplanten Renteneintritt – und geeignete Massnahmen ergreifen, um ein unbeschwertes Leben im eigenen Zuhause auch nach der Pensionierung zu ermöglichen. Ob durch eine vorzeitige Amortisation, eine Neuverhandlung der Hypothek oder eine Diversifizierung des Einkommens – es gibt viele Strategien zur optimalen Vorbereitung. Am besten lassen Sie sich frühzeitig beraten, etwa bei Resolve, und wagen sich rechtzeitig an die erwähnten Schritte. So steht einem sorgenfreien Ruhestand in den eigenen vier Wänden nichts im Wege, und Sie können diese Zeit in vollen Zügen geniessen.


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