Erster Immobilienkauf: Die 10 häufigsten Fehler

Erster Immobilienkauf: Die 10 häufigsten Fehler
Erster Immobilienkauf: Die 10 häufigsten Fehler

Für viele Schweizer wird der Hauskauf zum erfüllten Lebenstraum. Dieser bedeutende Schritt, der oft mit Stabilität und persönlicher Zufriedenheit verbunden ist, verlangt jedoch eine sorgfältige Planung und umsichtiges Handeln, um finanzielle Stolperfallen zu vermeiden. Damit aus Ihrem Traum kein Albtraum wird, zeigen wir Ihnen die zehn häufigsten Fehler beim Immobilienkauf und wie Sie diese umgehen können.

1. Die eigene Tragbarkeit nicht kennen.

Der erste Schritt zum erfolgreichen Hauskauf besteht darin, seine Tragbarkeit genau zu verstehen und zu berechnen. Schweizer Banken verlangen ein Eigenkapital von mindestens 20 % des Kaufpreises, wobei 10 % davon direkt aus den Ersparnissen des zukünftigen Hausbesitzers stammen müssen. Der Rest kann aus der beruflichen oder persönlichen Vorsorge stammen. Die mit dem Kauf verbundenen Kosten, einschliesslich Hypothekarzinsen und Unterhaltskosten, dürfen 33 % des Bruttojahreseinkommens nicht übersteigen. Werden diese Kriterien nicht eingehalten, kann dies zu einer Ablehnung der Finanzierung oder zu finanziellen Schwierigkeiten nach dem Kauf führen. Um diese Fallstricke zu vermeiden, sollte ein genaues Budget festgelegt werden, das auch alle obligatorischen Kosten wie Notargebühren, Grundbuchgebühren und Steuern auf eventuellen Vorsorgebezügen beinhaltet. Diese Kosten können je nach Kanton, Verkaufspreis und Höhe der Hypothek stark variieren.

2. Die Bedürfnisse nicht klar definieren.

Sobald die Finanzierung geklärt ist, ist es entscheidend, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche in Bezug auf das Eigenheim zu klären. Stellen Sie sich die richtigen Fragen: Wohnung oder Haus? Neubau oder Altbau? Welche Mindestfläche? Wie viele Zimmer? Dieser Prozess erfordert eine gründliche Überlegung der aktuellen und zukünftigen Erwartungen. Oft haben Käufer zu Beginn bestimmte Anforderungen, die sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Um sich nicht zu verzetteln, empfiehlt es sich, eine strukturierte Liste der Anforderungen zu erstellen und diese in drei Kategorien einzuteilen: notwendig, optional und nicht wichtig. Diese Methode hilft, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren und Besichtigungen effizienter zu gestalten, indem nur Liegenschaften besichtigt werden, die wirklich den Erwartungen entsprechen.

3. Die Bedeutung des Standorts vernachlässigen

Der Standort ist ein entscheidender Faktor für den zukünftigen Wertzuwachs einer Immobilie. Er beeinflusst die Lebensqualität und kann den Wiederverkaufswert erheblich steigern. Daher ist es wichtig, ein Quartier oder eine Region auszuwählen, die nicht nur den täglichen Bedürfnissen in Bezug auf Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Geschäften und Schulen entspricht, sondern auch eine langfristige Wertsteigerung begünstigt. Überlegen Sie gut, welche aktuellen und zukünftigen Bedürfnisse Sie haben. Bevor ein Kauf abgeschlossen wird, sollte die lokale Infrastruktur, Erreichbarkeit, laufende Stadtentwicklungsprojekte sowie der Ruf des Viertels und der Nachbarschaft bewertet werden. Es kann auch sinnvoll sein, einen Immobilienexperten aus der Region hinzuzuziehen, der den Marktwert einschätzt. Eine gründliche Prüfung dieser Aspekte kann den Unterschied zwischen einer guten Investition und einer bereuenswerten Entscheidung ausmachen.

4. Nebenkosten unterschätzen

Der Hauskauf beschränkt sich nicht auf den Kaufpreis. Es gibt viele zusätzliche Kosten, die berücksichtigt werden müssen, wie z. B. Betriebskosten, Abgaben, Reparaturen und andere mögliche Nebenkosten. Als Hauseigentümer müssen Sie beispielsweise in der Lage sein, die Kosten für ein neues Dach oder die Installation einer neuen Heizungsanlage zu decken. Darüber hinaus müssen auch Nebenkosten wie Wasser, Strom oder Heizung gezahlt werden. Wer Stockwerkeigentum erwirbt, sollte sich erkundigen, ob ein Erneuerungsfonds existiert und wie gut dieser gefüllt ist. Denn jeder Wohnungskäufer ist anteilig verantwortlich für die Zahlung von Sanierungen und Renovationen der Gesamtliegenschaft, sowie für den Unterhalt des Gemeinschaftseigentums. Wenn die Liegenschaft schon ein paar Jahre alt ist und kein Fonds existiert, kann es passieren, dass kurz nach dem Einzug eine sehr unangenehme Rechnung auf Sie wartet. Fordern Sie zudem Einsicht in die Protokolle der letzten drei Eigentümerversammlungen an.

5. Hypotheken nicht vergleichen

Die Hypothek spielt eine zentrale Rolle beim Immobilienkauf. Viele Käufer nehmen jedoch die erste Offerte ihrer Bank an, ohne die verschiedenen Alternativen am Markt zu prüfen. Dabei gibt es zahlreiche Anbieter, und die Zinsunterschiede können erheblich ausfallen, was die jährlichen Kosten der Finanzierung deutlich beeinflussen kann. Aus diesem Grund ist es ratsam, Offerten von mehreren Banken und Versicherungen zu vergleichen. Gegebenenfalls sollte auch ein Finanzierungsexperte hinzugezogen werden, der nicht nur den besten Zinssatz verhandeln, sondern auch die steuerliche Situation des Käufers optimieren kann. Hypothekarspezialisten von Unternehmen wie Resolve beraten Sie gerne.

6. Zinsschwankungen nicht berücksichtigen

Zinsen können während der Darlehenslaufzeit erheblich schwanken und langfristig die Hypothekenrückzahlungen beeinflussen. Entscheiden Sie sich für einen Saron-Zins, sollten Sie auf mögliche Zinserhöhungen vorbereitet sein, die Ihre monatlichen Kosten steigern könnten. Wer Wert auf Stabilität legt, kann von einem festen Zinssatz profitieren, der zwar etwas höher ist, aber für 5, 10 oder sogar 15 Jahre Sicherheit und Planungsklarheit bietet. Es ist daher wichtig, die verschiedenen Optionen sorgfältig zu prüfen, um die langfristige Finanzierbarkeit des Eigenheims sicherzustellen.

7. Die Entwicklung des Immobilienmarktes nicht verfolgen

Der Schweizer Immobilienmarkt unterliegt je nach Region und Zeitraum unterschiedlich starken Schwankungen. Eine Immobilie zu kaufen, ohne die lokale Marktentwicklung zu berücksichtigen, kann riskant sein. Daher empfehlen wir, sich über aktuelle Trends in der Region zu informieren und Expertenrat einzuholen, um den optimalen Zeitpunkt für den Kauf zu ermitteln.

8. Die Immobilie nicht vor Ort besichtigen

Vor dem Kauf einer Immobilie sollte diese unbedingt von einem Fachmann, z.B. einem Architekten, begutachtet werden. Dieser Schritt ist besonders bei älteren Liegenschaften von entscheidender Bedeutung, da er versteckte Mängel aufdecken kann, die kostspielige Reparaturen erfordern. Eine gründliche Inspektion ermöglicht es nicht nur, den Preis zu verhandeln, sondern auch ein Budget für eventuelle Renovierungen einzuplanen.

9. Rechtliche und steuerliche Aspekte vernachlässigen

Der Erwerb einer Immobilie in der Schweiz ist mit zahlreichen rechtlichen Formalitäten verbunden und kann erhebliche steuerliche Auswirkungen haben. Es ist also ratsam, einen Spezialisten wie einen Notar oder einen Immobilienanwalt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Schritte korrekt eingehalten werden und der Käufer vor möglichen Rechtsstreitigkeiten geschützt ist. Ein Steuerberater kann auch helfen, alle steuerlichen Auswirkungen des Immobilienkaufs zu verstehen und Optimierungsmöglichkeiten aufzuzeigen.

10. Sich nicht von einem Finanzierungsexperten begleiten lassen.

Schliesslich kann der Versuch, ein Immobilienprojekt selbst zu managen, viel Zeit und Geld kosten. Ein Experte für Immobilienfinanzierung kann nicht nur die beste Hypothek aushandeln, sondern den Käufer auch in allen Phasen unterstützen, um seine finanzielle und steuerliche Lage zu optimieren. Dank ihrer Fachkenntnis lassen sich häufig erhebliche Einsparungspotenziale erkennen, und sie geben wertvolle Hinweise zu administrativen Themen wie dem BVG/3a-Bezug sowie zur Abstimmung mit der Bank und dem Notar.

Der Erwerb der ersten Immobilie ist ein vielschichtiger Prozess, der gründliche Vorbereitung erfordert. Wenn Sie diese zehn Tipps befolgen und sich von Fachleuten unterstützen lassen, können typische Stolperfallen vermieden und dieses anspruchsvolle Vorhaben in einen nachhaltigen Erfolg umgewandelt werden. Da jede Situation individuell ist, kann eine persönliche Beratung entscheidend sein, um Sicherheit und optimale Erfolgsaussichten zu gewährleisten.


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Dieser Inhalt wird ausschließlich zu Informations- und Diskussionszwecken zur Verfügung gestellt. Er stellt keine Empfehlung, Einladung oder ein Angebot zum Abschluss eines Vertrags oder zum Kauf oder Verkauf einer Immobilie dar. Alle Informationen, einschließlich Fakten, Meinungen oder Zitate, können komprimiert oder zusammengefasst sein und werden zum Zeitpunkt der Erstellung geäußert. Die Informationen berücksichtigen nicht die finanzielle und steuerliche Situation und/oder die Bedürfnisse eines bestimmten Empfängers. Bei unterschiedlicher Auslegung der französischen, deutschen, englischen und/oder italienischen Fassung sind nur die französischen Texte maßgeblich.